Die größte Unverschämtheit war sicherlich, dass der Gemeindeverwaltungsverband die Veranstaltung als vorgesehene Beteiligung der Öffentlichkeit darstellen wollte. Wir behaupten, dass es ohne die Forderung der Bürgerinitiative vom 12.01.2017 eine solche Veranstaltung nie gegeben hätte.
Eines wurde bei der Infoveranstaltung auch klar, einem Faktencheck hielt der Vorentwurf zur Flächennutzungsplanänderung nicht stand.
Das zentrale Argument, warum man Industrie- und Gewerbeflächen im „Schönen Busch“ ausweisen möchte ist laut Vorentwurf (Zitat):“ Die Fläche wird zur Erweiterung der Betriebsstätte (Procter & Gamble) benötigt, da in den nächsten 5 Jahren die komplette Produktionsverlagerung von Kronberg nach Walldürn erfolgt“. Der Walldürner Betriebsleiter erläutert hingegen, dass Procter & Gamble die Verlagerung des Kronberger Werks bis 2018 auf dem bestehenden Firmenareal umsetzt.
Weiter benennt man den Bedarf an Gewerbeflächen bis 2030 mit exakt 15,4 ha. Auf Nachfrage erfuhr man von Bgm. Günther, dass es sich hierbei um eine Schätzung handelt.
Heißt es im Vorentwurf (Zitat): „Größere Brach- oder Konversionsflächen existieren nicht“ wurde nun behauptet, dass auf die Konversionsfläche (ehem. Munitionsdepot Altheim) nicht zugefriffen werden kann.
Wenn Änderungen von Flächenbenutzungsplänen auf falschen Tatsachen und reinen Schätzungen beruhen, dann ist das unseriös und spricht nicht für die Professionalität des Antragstellers.
Was im Zeitungsartikel nicht erwähnt wird ist, dass Walldürn bereits heute einen der höchsten pro Kopf Flächenverbräuche in Baden-Württemberg aufweist. Dies wurde bei einer jüngst in Walldürn abgehaltenen Podiumsdiskussion der Architektenkammer Baden-Württemberg deutlich.