Fast, aber nur fast hätte die Fortschreibung der Flächennutzungsplanänderung (FNP) in der Sitzung des Gemeindeverwaltungsverband Hardheim-Walldürn (GVV) am 30.11.2017 ein jähes Ende gefunden.
Nachdem die Vorentwurfsphase beendet ist, wurde durch das Büro ifK-Ingenieure in der Sitzung der aktuelle Stand des Planentwurfs unter Berücksichtigung der eingegangenen Stellungnahmen (u.a. die der Bürgerinitiative) vorgestellt.
Danach schlossen sich durchaus kritische Fragen und Statements der Mitglieder des GVV – auch aus den Walldürner Reihen – an. Vor allem die Ausweisung des 14,9 ha großen Gebietes „Löschenäcker“ mit der vom Biotopschutzbund gepflanzten und gepflegten Streuobstwiese als Gewerbefläche, stieß auf große Gegenwehr.
Diese soll nach dem aktuellen Planungsstand ausnahmslos Zulieferbetrieben des Unternehmens Procter & Gamble (BRAUN) zur Verfügung gestellt werden. Und so war es naheliegend, dass die Frage, warum diese Betriebe sich nicht im nahe gelegenen Verbandsindustriepark ansiedeln sollen, aufkam.
Hätte das Gremium in der abschließenden Abstimmung zur Billigung und Offenlegung der FNP-Änderung ohne einheitlichen „Kommunenzwang“ abstimmen können, so wäre das Vorhaben der Fortschreibung des FNP an dieser Stelle beendet gewesen. Dadurch, dass die Kommunen aber einheitlich eine Stimme abgeben mussten, kam nach kurzer Beratung folgendes – sehr knappes – Ergebnis zu Stande:
In einer Stellungnahme der Freien Wähler aus Walldürn, sprachen sich diese noch gegen eine Fortführung aus, mussten sich aber dem Abstimmungszwang beugen.
Letztlich votierte also nur Walldürn für eine Fortschreibung. Keine solide Grundlage und ein deutliches Zeichen, dass man mit dem Ausmaß der FNP-Änderung deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist.
Für uns als Bürgerinitiative bedeutet das Ergebnis, dass wir uns weiterhin für einen verantwortungsvollen Umgang mit Flächenverbrauch, einhergehend mit der möglichen Umwandlung großer Wald- und Ackerflächen in Gewerbe- und Industriefläche, einsetzen.
Dabei betonen wir, dass die Sicherung von Arbeitsplätzen sowie die Expansionsmöglichkeiten eines Unternehmens wie Procter & Gamble seitens der Bürgerinitiative nicht in Frage gestellt werden. Das man diesem Unternehmen und potentiellen Zulieferbetrieben jedoch weiterhin 29,5 ha zur Verfügung stellen möchte, halten wir für maßlos überzogen!